Castello di Mesocco
Die Ruine des Castello di Mesocco thront auf einem mächtigen Felsen südlich des Dorfes Mesocco im Kanton Graubünden in der Schweiz auf rund 750 Höhenmetern. Bei Mesocco im Tal der Moesa beginnt der Aufstieg über die windungsreiche alte Passstraße zum San-Bernardino-Pass. Die erstmals 1219 schriftlich genannte Burg gilt als eine der größten Burgruinen der Schweiz und bildete vom Anfang des 13. Jahrhunderts bis 1526 das herrschaftliche Zentrum des Tals und der Herren von Sax. Die Festung fungierte als Talsperre und war aufgrund Ihrer Lage und Bauform fast uneinnehmbar. Im Zusammenhang mit den Mailänder Feldzügen hatten sowohl die Eidgenossen als auch das Herzogtum Mailand und der Graue Bund Interesse am Castello und Herrschaft Misox im Tal. Das Castello di Mesocco wurde daher nicht erobert, sondern 1526 von den Bündnern geschleift. Sie wollten nicht in Gefahr laufen, dass sich von Süden vordringender Feinde an der Festung dauerhaft verschanzen konnten. Damals fürchtete man vor allem die Mailänder. Die Burgruine besteht heute noch mit der Vorburg im Nordosten, der Hauptburg auf dem Felsplateau, der Kernburg innerhalb der Hauptburg und der Kirche San Carpoforo aus vier ausgeprägten Bereichen. Unterhalb der Burg erhebt sich der sechsstöckige romanische Turm der Kirche Maria del Castello, die als besondere Attraktion im Innern ein gut erhaltener spätromanischer Freskenzyklus besitzt.Anzeige