Talvogtei Todtnau
Die Talvogtei Todtnau war eine historische Verwaltungseinheit im südlichen Schwarzwald, die über Jahrhunderte Bestand hatte. Sie umfasste das Gebiet des oberen Wiesentals, das erst im Hochmittelalter systematisch erschlossen wurde. Das Gebiet gehörte zunächst zum Besitz des Klosters Murbach im Elsass. Im 13. Jahrhundert erwarb dann das Kloster St. Blasien bedeutende Besitzungen im Todtnauer Tal und übte dort die Grundherrschaft aus. Im Jahr 1321 wurde das "Talrecht" festgelegt, das die Rechte und Pflichten der Bewohner regelte. Im 14. Jahrhundert kam die Talvogtei Todtnau unter Einfluss des Hauses Habsburg. Neben Todtnau gehörten die Dörfer Aftersteg, Brandenberg im Wiesental, Fahl, Muggenbrunn, Schlechtnau und Todtnauberg-Rütte zur Talvogtei. Gemäß dem Talrecht übte ein landesherrliche Obervogt die hohe Gerichtsbarkeit aus, darüber war der österreichische Waldvogt in Waldshut im Rahmen der Herrschaft Hauenstein zuständig. Die napoleonischen Kriege und die anschließende Neuordnung Europas zu Beginn des 19 Jahrhunderts führten zu Veränderungen vieler Verwaltungseinheiten im Südschwarzwald. Im Jahr 1809 wurde die Talvogtei Todtnau aufgelöst.Anzeige