Sebastian Brant (1457-1521)
Sebastian Brant war ein deutscher Jurist, Professor und Stadtschreiber im ausgehenden Mittelalter. Er arbeitete viele Jahre als Professor für Rechte an der Universität Basel und von 1502 an bis zu seinem Tod im Jahr 1521 als Stadtschreiber und Kanzler der Freien Reichsstadt Straßburg im Elsass. Bekannt wurde er vor allem durch das 1494 veröffentlichte Buch "Narrenschiff". Sebastian Brant wurde im Jahr 1457 in Straßburg als Sohn des Straßburger Ratsherrn und Gastwirt der "Großen Herberge zum goldenen Löwen" Diebolt Brants des Jüngeren und seiner Frau Barbara Brant, eine geborene Picker geboren. Er nahm als junger Mann ein Studium der Rechtswissenschaft in Basel auf. Später wurde er Dekan an der juristischen Fakultät in Basel, später Professor. Ab 1502 übernahm der schließlich in seiner Geburtsstadt Straßburg die Stelle des Stadtschreiber und Kanzler. Im Dienst Maximilians I. war er zudem kaiserlicher Rat und Beisitzer des kaiserlichen Hofgerichts. Brant gilt als einer der Hauptvertreter des oberrheinischen Frühhumanismus, der weniger mit seinen lateinischen Schriften als mit der in viele Sprachen übersetzten Moralsatire "Das Narrenschiff" wirkte. Das Werk aus dem Jahr 1494 stellt in einprägsamen Paarreim-Versen menschliche Torheiten und Unzulänglichkeiten aller gesellschaftlichen Stände dar. Das Werk gilt als Ausgangspunkt und einer der Höhepunkte der Narrenliteratur. Darüber hinaus schrieb Sebastian Brant zahlreiche juristische Abhandlungen, verfasste aber auch Flugschriften, Moralsatiren und satirische Gedichte in lateinischer Sprache, darunter z.B. Varia Carmina (1498), Facetus (1496) oder Cato (1498). Sebastian Brant starb am 10. Mai 1521 in Straßburg.Anzeige