Peter von Hagenbach
Peter von Hagenbach wurde um das Jahr 1420 geboren. Seine Familie stammte aus einem alten elsässischem Adelsgeschlecht. Das Schloss der Adelsfamilie und das Dorf Hagenbach liegen unweit von Altkirch im Elsass. Peter von Hagenbach wurde zuerst Kammerherr des Herzogs Johann von Kleve und trat dann im Jahr 1461 als Rat und Hofmeister in die Dienste Karls des Kühnen von Burgund. Als der letztere von Herzog Siegmund von Tirol die habsburgischen Herrschaften und Rechte im Elsass, Breisgau und in der Schweiz pfandweise an sich brachte, wurde Peter von Hagenbach ab dem Jahr 1469 Landvogt der Herrschaften. Er nahm seinen Amtssitz in Breisach am Rhein ein und wurde wegen seiner strengen und willkürlichen Verwaltung dort nicht selten als der "elsässische Geßler" bezeichnet. Er versuchte als Herrscher vergebens, die oberrheinischen Städte zu unterwerfen und ein Burgundisches Reich mit Sitz in Breisach zu installieren. Zunehmend regte sich auch der Widerstand gegen seine Verwaltung und schließlich wurde er 1474 durch eine Empörung der Städte gestürzt und 11. April gefangen genommen. Unter anderem wird überliefert, dass er im 15. Jahrhundert eine unnötige Sondersteuer auf Wein erhob. Doch nicht solch eine Tat sollte im später den Kopf kosten, denn Hagenbach trieb es darüber hinaus wild mit Frauen und ordnete völlig willkürlich Hinrichtungen an. In der Breisacher Trink- und Zunftstube zum Sternen wurde ihm schließlich der Prozess gemacht. Von einem in Breisach versammelten Gericht wurde er verurteilt und am 9. Mai 1474 enthauptet.Anzeige