Carl Mez (1808-1877)
Carl Mez wurde am 20. April 1808 in Kandern im Markgräflerland geboren. Er war Industrieller, liberaler Politiker und Verfechter eines christlichen Sozialismus. Nach seiner Lehrzeit erwarb Mez 1828 ein Gelände in der Kartäuserstraße Freiburg (Oberau), wo er für seine Firma Mez Fabrikgebäude errichten ließ. Für seine Arbeiter richtete er soziale Einrichtungen wie Arbeiterwohnhäuser, Badeanstalten und Fabriksparkassen ein. Für Mez war es auch selbstverständlich, die sonst übliche Kinderarbeit in seinem Unternehmen zu verbieten. Im Jahr 1844 war er für den Wahlkreis Kandern bis 1849 im Badischen Landtag. Ab 1848 war Carl Mez Stadtrat in Freiburg, nach dem er bereits ab 1846 Mitglied des Bürgerausschusses war. Von Mai 1848 bis Juni 1849 gehörte Mez der Frankfurter Nationalversammlung als Abgeordneter an.Mit Friedrich Hecker (1811-1881) war Mez gut befreundet, allerdings unterstützte der nicht die Methoden, die Hecker ab 1848 mit einer bewaffneten Revolution einschlug. Am 19. Oktober 1859 legte Carl Mez mit der Schenkung von Haus und Grundstück Pfaffengasse Nr. 785 an die evangelische Kirchengemeinde den Grund zu einem Evangelischen Stift in Freiburg. Er stattete das Stift darüber hinaus mit beträchtlichen Finanzmitteln aus. Nach und nach entstanden dort ein Waisenhaus, eine Sonntagsschule, ein Witwenhaus, ein Altenheim, ein Diakonissenhaus, eine Mägdeherberge und weitere Einrichtungen im Laufe der Zeit. Carl Mez starb am 28. Mai 1877 in Freiburg im Breisgau und ist auf dem 1872 eröffneten Freiburger Hauptfriedhof begraben. Als Mez 1877 mit 69 Jahren starb, hinterließ er mit rund 1200 Arbeitern eine große Seiden- und Garnfabrik und galt als "Vater der Arbeiter".
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