Colmar
Colmar ist nach Straßburg und Mülhausen die drittgrößte Stadt im Elsass. Die elsässische Stadt in der Oberrheinebene, an der Lauch gelegen, ist Hauptstadt des französischen Départements Haut-Rhin und hat rund 66.000 Einwohner. Colmar war und ist Mittelpunkt eines reichen Landwirtschaftsgebiets mit Wein- und Gemüsebau. Der mittelalterliche Stadtkern, die zahlreichen historische Bauwerke und die Museen von überregionaler Bedeutung machen Colmar zu einem der meist besuchtesten Orten in der Oberrheinischen Tiefebene. Die Stadt ist durch einen Zweigkanal zudem mit dem Rhein-Rhône-Kanal verbunden und über den Canal de Colmar mit dem Schiff erreichbar.Colmar wurde erstmals im Jahr 823 n. Chr. urkundlich als "Columbarium" genannt und entwickelte sich aus einem karolingischen Königsgut am einem Verkehrsknotenpunkt zwischen Rhein und Rhône, den Höhen der Vogesen und dem Schwarzwald. Im Jahr 884 tagte in Colmar der Hoftag Kaiser Karls III. und im frühen 13. Jahrhundert wurde der Ort vom Stauferkönig Friedrich II. zur kaiserlichen Stadt erklärt. Das Marktrecht erhielt Colmar im Jahr 1226, wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einer bedeutenden Festungen des Reichs ausgebaut. 1354 schloss sich Colmar als reichsunmittelbare Stadt dem Zehnstädtebund an. Seine Blütezeit hatte die Stadt gegen Ende des Mittelalters und der Renaissance, bildete ein Zentrum des rheinischen Humanismus und der Wissenschaften, war der zentrale Handelsplatz im Oberelsass.
Seit 1672 ist Colmar französisch, allerdings gehörte sie zwischen 1871-1918 und während der deutschen Besatzung von 1940 bis 1945 wieder zu Deutschland. An der Hauptstadt des Departement Haut-Rhin und drittgrößten Stadt des Elsass fährt man nicht einfach so vorbei. Die belebte Altstadt ist ein wahres Freilichtmuseum des alemannisch-elsässischen Fachwerkbaus und zeigt historische Gebäude aus der Stilepoche des Spätmittelalters und der Renaissance. Colmar wurde zum Verwaltungszentrum und ab 1790 zur Hauptstadt des Département Haut-Rhin.
Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Colmar als Bestandteil des Verwaltungsgebiets Reichsland Elsass-Lothringen zum Deutschen Reich und war Hauptstadt des Bezirks Oberelsass. Ab 1918 übernahmen dann Franzosen wieder die Macht im Elsass, bis im 1940 wieder deutsche Truppen einmarschierten. Zum Glück für die Stadt blieb bei der Rückeroberung 1945 in der "Bataille de la Poche de Colmar" der historische Stadtkern weitgehend verschont.
In der Nachkriegszeit dehnte sich das Startgebiet aus. Das Stadtzentrum "Centre-Ville" mit dem Touristenviertel von Colmar ist mittlerweile von 9 Stadtvierteln umgeben, den Bezirken Sainte-Marie, Europe-Schweitzer, Florimont Bel Air, Saint-Joseph-Mittelharth westlich der Bahnlinie. Auf der östlichen Seite der Bahnstrecke sind es Saint-Léon, Saint-Antoine Ladhof, Maraîchers und dem Quartier Sud im Süden. Ein Flughafen und das Ausstellungsgelände unter anderem für die Colmarer Weinmesse "Foire aux Vins d`Alsace" entstanden im Nordwesten.
Wirtschaftlich bildet die Stadt ein Zentrum als Sitz mehrerer bedeutender Unternehmen. Auch der Tourismus gewann an Bedeutung. Die zahlreich erhaltenen Gebäude aus dem Mittelalter und der Renaissancezeit machen den historischen Stadtkern zu einem architektonischen Freilichtmuseum. Zudem bildet das im Herzen des elsässischen Weinbaus gelegene Colmar einen idealen Ausgangspunkt für Ausflüge entlang der elsässischen Weinstraße und in die nahe gelegene Vogesen mit dem Naturparks Ballons des Vosges.
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