Kloster St. Märgen
Das Kloster St. Märgen war ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift, das um das Jahr 1118 unter der Bezeichnung "Cella Sanctae Mariae" gegründet wurde. Der Dompropst Bruno von Straßburg gilt zusammen mit dem Konstanzer Bischof als Wegbereiter dieses Klosters im Hochschwarzwald. Mit der Zeit kamen einige Außenpfarreien zum Klosterbesitz hinzu wie z.B. Haslach (Freiburg) und verschieden Orte im Elsass. Die Vogteirechte über das Kloster besaßen im 12. Jahrhundert die Grafen von Hohenberg. Diese standen aber in Konkurrenz mit den Zähringer Herzögen, so dass es mit ihnen stets zu Streitigkeiten kam.Die Zähringer hatten bereits unweit von St. Märgen im Jahr 1093 das Kloster St. Peter gegründet. Auch in den folgenden Jahrhunderten ging es im Kloster rauf und runter, vor allem die ständigen Besitzwechsel sorgten für Unruhe.Im Jahr 1293 verkauften die Grafen von Hohenberg das Kloster und auch die Burg Wiesneck im Dreisamtal an den Freiburger Burghard Turner. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts ging der Besitz schließlich an die Familie Schnewlin von Landeck über. Die Schnewlins stritten sich sofort mit den Klosterinsassen St. Märgens um einige Besitzrechte, so dass sogar der Papst den Kirchenbann über Johannes Schnewlin und seinen Sohn verhängte.
Höhepunkt dieser Auseinandersetzung war die Ermordung eines Abtes vor dem Dorf Ebnet bei Freiburg im Dreisamtal. Das Kloster St. Märgen suchte nun Schutz bei den Habsburgern. Diese zwangen die Schnewlins, die Vogtei St. Märgen freizugeben. Ein Hans von Blumeck kaufte schließlich die Vogtei und der Streit war beendet. Gegen Ende des 14. Jahrhundert passierte schließlich wieder ein neues ungeheuerliches Verbrechen. Ein Abt wurde im eigenen Kloster ermordet. Dies führte zu erneuten Spannungen zwischen Kloster und dem neuen Besitzer Hans von Blumeck. In Folge dieser Ereignisse wurde Hans von Blumeck verurteilt und verlor einen Großteil seines Besitzes im Dreisamtal.
Dieser wusste aber nichts besseres, als sich für seien Verlust zu rächen und ließ einen weiteren Abt erschlagen. Von nun an bekam das Kloster einen solch schlechte Ruf und keiner wollte verständlicherweise mehr Abt im Kloster St. Märgen sein. Diese Vorfälle und die Wirren einiger Kriege führten dazu, dass dass Kloster in St. Märgen an Bedeutung verlor und letztendlich verarmte. Nutznießer waren abermals die Schnewlins und die Stadt Freiburg, die Stück für Stück den Besitz und die Rechte sämtlicher Besitztümer des Kloster St. Märgen aufkauften.
Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert begann aber langsam eine Rückbesinnung auf die Geschichte und die klösterliche Bedeutung St. Märgens und man baute das Kloster wieder aus. Man kaufte wieder Land zur Bewirtschaftung und sorgte für eine Existenzgrundlage für die Klosterinsassen. So wuchs das Klostervermögen langsam wieder an und auch eine neue St. Märgener Klosterkirche wurde im Jahr 1715 gebaut. Im Jahr 1806 wurde St. Märgen und das Kloster badisch, die Säkularisation hatte aber schon zu Beginn des Jahrhunderts für die Auflösung des klösterlichen Betriebes geführt. Im Jahr 1907 überkam das einstige Kloster schreckliches Unheil. Ein durch Blitzschlag entstandener Brand überlebten die meisten alten Klostergebäude nicht. Sie brannten bis auf die Grundmauern nieder und wurden ab 1909 nach altem Vorbild wieder aufgebaut.
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