Fastnachtsumzüge im Schwarzwald

Der Schwarzwald ist in der närrischen Jahreszeit zwischen Dreikönig und Aschermittwoch vielfach im Ausnahmezustand. Als Höhepunkt der örtlichen Straßenfastnacht gilt in den Schwarzwaldgemeinden ein Fastnachtsumzug. Als Fastnachtsumzug werden im Schwarzwald und den angrenzenden Regionen Umzüge der schwäbisch-alemannischen Fastnacht bezeichnet, bei denen die Zünfte ihr Häs (Narrenkleid), ihre Bräuche, ihre Narrenrufe und Gesänge den Zuschauen präsentieren. Neben der örtlichen Narrenzunft, die den Umzug im Heimatort ausrichtet, nehmen im Regelfall zahlreiche Narrenzünfte, Guggenmusiken und andere närrische Gruppen aus der Region teil. Einzig die Fastnachtsumzüge in Elzach, Rottweil, Villingen und Oberndorf am Neckar machen hier eine Ausnahme, denn hier nehmen jeweils nur die Figuren der örtlichen Narrenzunft am närrischen Umzug teil. Mancherorts bezeichnet man den närrischen Lindwurm durch die Altstadt auch als Narrensprung, in Anlehnung an den Hüpfschritt der Narren mit ihren lärmenden Schellen (Glocken). Als Besonderheit im Schwarzwald gilt die Bauernfasnacht, auch Alte Fasnacht oder im Alemannischen Buurefasnacht bezeichnet. Hierbei beginnt die Fasnacht erst nach Aschermittwoch und endet am Sonntag nach Aschermittwoch, dem so genannten Funkensonntag. Im bäuerlichen Brauchtum hat sich der ursprüngliche Fastnachtstermin erhalten, nachdem er auf der Synode von Benevent im Jahr 1091 vier Tage vorverlegt wurde. Viele Narrenzünfte im Schwarzwald sind in Narrenvereinigungen organisiert. Zu den größten Verbänden gehören die Vereinigung Schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte, die Schwarzwälder Narrenvereinigung, der Verband Oberrheinischer Narrenzünfte sowie der Ortenauer Narrenbund. Aktuelle Informationen über Fastnachtsumzüge im Schwarzwald erhält man neben den örtlichen Rathäusern, Tourist-Informationen und Narrenzünften auch bei den überregionalen Narrenverbänden.