Erzingen
Der Weinbauort Erzingen liegt nahe der Grenze zur Schweiz und wird erstmals im Jahr 870 n.Chr. als "Arcingen" urkundlich genannt. Der Ort hatte zeitweise einen eigenen Adel, die Herren von Erzingen, die erstmals im 11. Jahrhundert genannt wurden. Das zeitweise regional sehr einflussreiche Adelsgeschlecht starb zu Beginn des 16. Jahrhunderts aus. Landesherren waren seit dem 15. Jahrhundert die Grafen von Sulz, dann die Fürsten von Schwarzenberg im nahe gelegenen Tiengen. Eine interessante Geschichte hat die uralte Weintaverne, das Gasthaus zum "Löwen", das noch einen gotischen Baustil aufweisen kann. Hier fanden einst die Gerichtstage der Herrschaft Küssaberg statt. In der Rheinauer Chronik wird erwähnt, dass der 1415 auf dem Konzil in Konstanz abgesetzte Papst Johannes XXIII. auf seinem Fluchtweg mit dem Gefolge in der Erzinger Taverne abgestiegen ist.Eine echte Besonderheit stellt der Weinbau in Erzingen dar, wo vorwiegend Spätburgunder - aber auch Müller-Thurgau-Reben angepflanzt werden. Es waren besonders die Klöster, und hier war es das nahe gelegene Benediktinerkloster Rheinau, die den Weinbau förderten. Die weinbaulichen Produkte der Gemeinde haben vor allem mit dem "Erzinger Kapellenberg" seit Jahren überregionale Bedeutung erlangt. Der Name des Weins leidet sich von einer Bergkapelle ab, die weithin sichtbar über dem bis 500 m hoch liegenden Rebberg grüßt. Heute ist erzingen ein Ortsteil der Gemeinde Klettgau. Die Gemeinde Klettgau ist am 1. August 1971 durch den Zusammenschluß der Gemeinden Erzingen, Grießen, Rechberg, Riedern a. S. und Weisweil gebildet worden.
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