Opfingen
Opfingen ist ein Dorf am Ostrand des Tunibergs. Die ehemals landwirtschaftlich geprägte Tuniberggemeinde Opfingen ist seit 1971 ein Stadtteil von Freiburg. Schon von weitem begrüßt den Besucher die evangelische Pfarrkirche auf dem Bergsporn, die gleichzeitig den Ortsmittelpunkt von Opfingen markiert. Durch zahlreiche archäologische Funde rund um das Dorf kann man davon ausgehen, dass schon während der Steinzeit Jäger und Sammler sich am Rande des Tunibergs niederließen. Nachdem bereits Kelten und Römern am Tuniberg lebten, setzte erst im 5. Jahrhundert n. Chr. eine erneute Besiedlung des Gebietes ein. Man spricht von der alemannischen Landnahme. Die Alemannen fanden für ihre neuen Siedlungen am Tuniberg ideale Voraussetzungen vor, denn ähnlich dem Kaiserstuhl liegt eine meterdicke fruchtbare Lössschicht auf Tuniberg.Auch der Name Opfingen ist alemannischen Ursprungs. Urkundlich erwähnt wird der Ort erstmals im Jahr 1006 n. Chr. In jenem Jahr schenkte Heinrich II. das Dorf "Obphinga" dem Domstift in Basel. Im Hochmittelalter residierten in Opfingen die Herren von Opfingen auf ihrer Burg Opfingen. Sie hatten nicht nur Grundbesitz vor Ort, sie übten vor allem die Herrschaft im Auftrag der Herzöge von Zähringen aus. Später übernahmen die Grafen von Freiburg und die Familie Schnewlin von Wiesneck die Ortsherrschaft. Während Freiburg im 14. Jahrhundert habsburgerisch wurde, gelangte Opfingen zusehends in den Einflussbereich der Herrschaft Badenweiler. Ab 1503 gehörte Opfingen schließlich als Vogtei vollständig zur Herrschaft Badenweiler. Mit der Herrschaft Badenweiler kam das Winzerdorf dann an Markgraf Christoph von Baden und teilte damit die Geschicke der Linie Baden-Durlach. 1771 wurden die Linien Baden-Durlach und Baden-Baden nach dem Tode August Georgs von Baden-Baden unter Markgraf Carl Friedrich von Baden-Durlach wieder vereint, und gehörte somit zur Markgrafschaft Baden, als diese 1800 Kurfürstentum und 1806 Großherzogtum wurde.
Mit dem Übergang zu Badenweiler kam automatisch mit der Reformation im 16. Jahrhundert auch die evangelische Kirche in den Ort, denn das badische Herrscherhaus entschied sich damals für die reformierte Kirche. Nach der Regel "wessen Land, dessen Glauben" wurden somit alle Untertanen, also auch die Opfinger, evangelisch. Leider wurden in den vielen Kriegen während des 16. und 17. Jahrhunderts zahlreiche Gebäude zerstört und die Menschen im Dorf mussten viel Leid ertragen. Nachteilig wirkte sich stets die Nähe zu Freiburg und zu Breisach aus, denn bei kriegerischen Auseinandersetzungen und Belagerungen der Stadt diente der westliche Breisgau als Grenzregion als Aufmarschgebiet, mit allen schrecklichen Folgen. Glücklicherweise kam es in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts zu keinen nennenswerten Zerstörungen. Seit 1971 ist Opfingen ein Ortsteil von Freiburg im Breisgau.
Der Ortskern von Opfingen ist bis heute geprägt von historischen Gebäuden. Vom Landbaumeister Meerwein stammen die Pläne zum 1788/91 entstandenen Gemeindehaus, das heute die Ortsverwaltung Opfingen beherbergt. An der Straße nach Waltershofen fällt das alte Pfarrhaus mit seiner Giebellaube ins Auge, das im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Im Jahr 1764 entstand das neue Pfarrhaus, genau gegenüber dem alten. Hinzu kommen noch die beiden Gasthäuser "Blume" und "Tanne", beide aus dem 18. Jahrhundert, die den Aufstieg zur Kirche markieren.
St. Nikolaus
In Deutschland ist das kleine Dorf St. Nikolaus am Tuniberg vielleicht bekannter als viele Weinorte im ganzen Süden. Denn in der Weihnachtszeit gibt mit der Sonderstempelaktion St. Nikolaus-Verein Opfingen keinen beliebteren Stempel als jener des Weilers St. Nikolaus zu Opfingen. Das Wasserschloss St. Nikolaus ist zwar schon lange nicht mehr von Wassergräben umgeben, aber immer noch ein sehenswertes Gebäudeensemble. Die Kapelle St. Bartholomäus St. Nikolaus erinnert an die ehemalige, vermutlich zum Schloss gehörende, Nikolaus-Kapelle.
Wippertskirch
Wippertskirch ist ein kleiner Weiler nordwestlich von Opfingen und gehört zum Ortsbereich des Tunibergortes. Ein Ortsteil im klassischen Sinne ist Wippertskirch dennoch nicht, sondern war früher eher eine selbstständige Pfarrei auf der heutigen Gemarkung von Opfingen.
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