Linzgau
Als Linzgau bezeichnet man eine historische Kulturlandschaft im Südbden Baden-Württembergs, am Nordrand des Bodensees gelegen. Der Linzgau reicht im Westen bis zu den Orten Überlingen und Pfullendorf, im Osten wird der Fluss Schussen als Grenze angesehen. Neben Überlingen und Pfullendorf sind auch die Orte Salem und Meersburg von Bedeutung für die Geschichte des Linzgaus. Die Bezeichnung Linzgau geht auf die lateinische Ableitung des keltischen Flussnamens Lentia zurück, die als Linzer Aach oder auch Seefelder Aach im Norden der Region entspringt und bei Unteruhldingen in den Bodensee mündet. Die Geschichte des Linzgaus reicht weit in die Frühzeit zurück. Bereits im Mesolithikum vor rund 8000 Jahren wurde der Linzgau besiedelt. Aus der Jungsteinzeit stammen unter anderem die bekannten und archäologisch sowie touristisch wertvollen Pfahlbauten am Bodenseeufer, die man aber auch im Egelsee bei Ruhestetten findet. Grabhügel bei Hödingen, Salem und Stetten aus dem 6. Jahrhundert v.Chr. zeugen von dann von einer keltischen Vergangenheit, wie auch eine spätkeltische Viereckschanze bei Aach-Linz. Als die Römer die Alpen überquerten und sich in ersten Jahrhundert n.Chr. im Bodenseeraum niederließen, gehörte der Linzgau bis zum 3. Jahrhundert n.Chr. zum Einflussbereich des römischen Reiches. Nach dem Rückzug der Römer ließen sich germanische Gruppen der Alemannen im Linzgau nieder. Namentlich überliefert ist der Stamm der Lentienser, benannt nach dem keltischen Flussnamen Lentia und Namensgeber des Linzgaus. Heute ist der Linzgau eine besonders schöne Erholungs- und Freizeitregion, die vor allem durch Obstanbau geprägt wird und durch seine Vielfalt an Erlebnismöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten und Attraktionen touristisch erschlossen ist.Anzeige