Wanderausstellung Verstöhntder mi ?
Im Januar 1803 erschien mit einer Startauflage von 1.200 Exemplaren in der Macklotschen Hofbuchhandlung in Karlsruhe ein schmales Bändchen mit insgesamt 32 Gedichten in Oberländer Mundart unter dem Titel "Alemannische Gedichte für Freunde ländlicher Kultur und Sitten". Der Verfasser der alemannischen Gedichte war Johann Peter Hebel, sein Kürzel lautetet: J.P.H. Als Oberländer Mundart bezeichnete man damals die Sprache der am Ober- und Hochrhein lebenden Menschen. Der Begriff "Alemannisch", wie er heute für die Sprache Südbadens verwendet wird, wurde erst mit dem Erscheinen der Gedichte von Johann Peter Hebel wieder populär.Bereits in seiner 2. Auflage des Jahres 1804, die aufgrund der begeisterten Nachfrage nötig wurde, nachdem die erste Auflage bereits nach kurzer Zeit fast gänzlich vergriffen war, gab Hebel seinen vollen Namen preis mit dem Zusatz "Professor in Carlsruhe". Die abgedruckten Gedichte waren anfänglich nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Es waren ursprünglich nur "Gelegenheitsarbeiten", die unter Hebels Bekannten und engen Freunden kursierten und nur unter der Hand weitergereicht wurden.
Den 200. Jahrestag der Erstauflage der "Alemannischen Gedichte" wurde vom Museum für Literatur am Oberrhein und dem Museum am Burghof Lörrach zum Anlass genommen eine Ausstellung auszuarbeiten mit dem Titel von Johann Peter Hebel "Verstöhntder mi?, 200 Jahre Alemannische Gedichte". Diese Ausstellung wurde zuerst am 30. April 2003 auf der deutschen Seite in Lörrach, ab dem 18.07.2003 in Karlsruhe und ab dem 22. September 2003 in Schwetzingen gezeigt. Ab November 2003 bis Januar 2004 gastierte die Wanderausstellung im schweizerischen Liestal.
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