Rheinseitenkanal
Der Rheinseitenkanal, französisch Grand Canal d`Alsace genannt, ist ein Kanal am Oberrhein, zwischen den Metropolen Basel und Straßburg gelegen. Errichtet wurde der Rheinseitenkanal zwischen 1932 und 1959. Er hat eine Länge von rund 112 Kilometern, unterbrochen von Staustufen und Kraftwerken. Der Ausbau des Rheins begann bereits im frühen 19. Jahrhundert. Dampfschiffverbindungen auf dem Rhein gab es alsbald bis nach Straßburg, kleiner Schiffsverkehr zeitweise bis nach Basel. Doch die Arbeiten zur Regulierung des Rheins durch Eindeichung, die im 19. Jahrhundert am Oberrhein durchgeführt worden waren, führten zu einer Absenkung des Flussbetts von mehreren Zentimetern pro Jahr. Dies wirkte sich nicht nur auf den Grundwasserspiegel und die Flora und Fauna rechts und links des Rheins aus, sondern auch auf den Wasserstand. Bei niedrigem Wasserstand tauchten plötzlich Felsbänke im Flusslauf auf, die die Schifffahrt stark behinderten. Die Rheinschifffahrt auf dem Rhein kam so zwischen Straßburg und Basel fast zum Stillstand. Durch den Bau des Rheinseitenkanals wurde die Fließgeschwindigkeit und die kontrollierte Schifffahrt über Schleusen wieder dauerhaft und nahezu problemlos bis Basel am Rheinknie möglich. Um die Problematik mit dem Absinken des Grundwasserspiegels in den Griff zu bekommen, wählte man beim Ausbau des Rheins zwischen Breisach und Straßburg die so genannten Schlingenlösung. Schlingenlösung bedeutet hier, dass der Schifffahrtsweg abwechselnd im Rhein und im Kanal verläuft, den so genannten Schlingen. An den Schlingen liegen ebenso Staustufen mit Kraftwerken und Schiffsschleusen. Im Altrhein wurden Kulturwehre errichtet, die dafür sorgen, dass immer genügend Wasser im Flussbett des Rheins ist und damit ein weiteres Absinken des Grundwasserspiegels verhindert.Anzeige