Lazarus von Schwendi in Burkheim
Zu den berühmtesten Persönlichkeiten des Breisgaus und besonders in der Geschichte der Kaiserstuhlgemeinde Burkheims zählt Lazarus von Schwendi (1522-1583). Er stammte ursprünglich aus einem oberschwäbischen Rittergeschlecht und übte zwischen den Jahren 1560 und 1583 die Pfandherrschaft über Burkheim und den Westrand des Kaiserstuhls aus. Eines der erhaltenen Überbleibsel aus der Zeit Schwendis in Burkheim ist das Burkheimer Schloss, dessen Ruinen heute noch über dem Ort thronen. Mit diesem heute leider nicht frei zugänglichen Schloss hatte sich Schwendi ein kleines Denkmal gesetzt. Für die Bevölkerung von damals war die Anwesenheit Schwendis vermutlich ein Segen. Denn die milde Herrschaft des weitsichtigen Mannes macht ihn bei seinen Untertanen äußerst beliebt und verhalf Burkheim zu einem gewissen Wohlstand.Schwendi ordnete die Frondienste der Bevölkerung neu, so dass sie gerechter und weniger ausbeuterisch waren. Er setzte sich für Arme ein und stiftete unter anderem ein Spital. Er förderte die Bildung seiner Untertanen durch einen aufgelegten Schulfonds. Außerdem sorgte er für die innere Sicherheit im Ort, indem er die Befestigung Burkheims ausbaute, ein wichtiges Anliegen für die Menschen des ausgehenden Mittelalters. Im Jahr 1571 gründete er die Zunft der Bauern, Rebleute und der Handwerksleute. Die bereits bestehende Fischerzunft strukturierte er neu. Alle Zünfte bestehen bis zum heutigen Tage. Doch die wohl wichtigste Tat im Leben des Lazarus von Schwendi ist die Überbringung der Tokayerrebe von Ungarn an den Kaiserstuhl und das Elsass. Auch wenn sich dafür heute keine wissenschaftlichen Belege mehr finden lassen, so überliefert es dennoch die Legende und an der ist ja meistens auch ein Kern Wahrheit enthalten.
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