Möhringen an der Donau
Möhringen ist ein staatlich anerkannter Luftkurort zwischen den kulturhistorischen Landschaften Baar und Hegau, an der so genannten Donauversickerung gelegen. Im Jahre 882 wird der Ort erstmals urkundlich genannt. Die Ursprünge der Siedlung liegen aber in keltischer Zeit, was zahlreiche Grabfunde beweisen. Ab Ende des 5. Jahrhunderts n.Chr. wurde Möhringen dauerhaft von Alemannen besiedelt. Im frühen Mittelalter gehörte Möhringen der Abtei Reichenau, die im 14. Jahrhundert die Herren von Klingenberg als Vögte einsetzten. Sie erlangten 1307, also schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts, das Stadtrecht für den Ort. Die Herrschaft wurde 1520 an Fürstenberg verkauft. Das um 1300 erbaute und 1511 erstmals als Schloss erwähnte Möhringer Rathaus, in dem heute die Ortsverwaltung und das Ortsmuseum untergebracht sind, diente lange Zeit als Sitz des Obervogts. Von 1815 bis 1844 war das Schloss Möhringen Bezirksamt, dann wurde es privat an eine Familie verkauft, die es 1924 der Stadt vermachte. Möhringen erhielt mit dem Stadt- das Marktrecht und beherbergte einige große Märkte. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert war Möhringen vor allem wegen seiner Schafmärkte weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die sieben Schafmärkte kamen allerdings Ende des 19. Jahrhunderts zum Erliegen. Im Jahr 1806 wurde Möhringen dem Großherzogtum Baden zugeschlagen. Im Jahr 1973 wurde Möhringen aufgrund einer freiwilligen Vereinbarung im Zuge der Gemeindereform nach Tuttlingen eingemeindet. Das historische Stadtbild von Möhringen bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Dazu gehört neben den historischen Gebäuden vor allem die Donauversickerung. Zwischen Möhringen und Immendingen versickert das Wasser der Donau, ein Teil das ganze Jahr über, während der Sommermonate sogar komplett. Durch unterirdische Höhlen fließt das Wasser dann mehrere Kilometer, bis es in der Aachquelle wieder ans Tageslicht hervortritt.Anzeige