Isny im Allgäu
Isny im Allgäu ist eine Stadt und heilklimatischer Luftkurort im württembergischen Allgäu des Bundeslandes Baden-Württemberg. Die Stadt liegt im Regierungsbezirk Tübingen und gehört zum Landkreis Ravensburg. Zu Isny gehören neben der Kernstadt auch die im Rahmen der Gemeindereform 1972 eingegliederten ehemaligen Gemeinden Beuren, Großholzleute, Neutrauchburg und Rohrdorf.Die ehemalige freie Reichsstadt liegt an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße. Isny liegt eingebettet in eine Landschaft aus sanften Hügeln und kleinen Seen, mit Blick auf den höchsten Berg Württembergs, den Schwarzen Grat sowie die Alpenkette am Horizont. Das Rathaus steht auf 705 Metern Höhe, den höchsten Punkt erreicht mit 1.118 Metern Höhe der Schwarze Grat. Ausgedehnte Wanderwege, ein Nordic-Walking-Park, Rad-Strecken, Wanderreitwege, Skipisten und Loipen laden Touristen im Urlaub und Bürger in der Freizeit zur Erholung in die Umgebung ein. Stadtmauer, Wehrtürme, Kirchen, das Schloss, Museen entführen Besucher in der Altstadt auf eine Zeitreise zurück bis ins 11. Jahrhundert.
Im Jahr 1042 n.Chr. stiftete Graf von Altshausen-Veringen zu Ehren der Heiligen Jakobus des Älteren und Georg eine Kirche. Ein Nachfahre übergab diese Kirche viele Jahre später den Hirsauer Benediktinermönchen im Schwarzwald nebst weiterem Besitz zur Gründung eines Klosters. In dieser Urkunde von 1096 wird Isny erstmals als "in villa Ysininensi" erwähnt. Um das Kloster herum entstand eine Marktsiedlung unter Herrschaft des Grafen. Sie erhielt 1281 auf Betreiben Heinrichs von Isny, einem engen Vertrauten König Rudolfs von Habsburg, das Stadtrecht. Mit Herstellung und Handel von Leinwand gelangten die Isnyer Bürger seit dem 13. Jahrhundert zu Wohlstand. Sie waren an der Ravensburger Handelsgesellschaft beteiligt und pflegten Kontakte in alle Länder Europas und bis nach Südamerika. Im Jahr 1507 erhielt Isny das Münzrecht – nach Konstanz als erste oberschwäbische Stadt – und durfte fortan Heller, Pfennige, Batzen, Kreuzer, Drittel-Güldiner und Taler prägen.
Ein Brand im Herbst 1631 löste in Isny eine Katastrophe aus. Nachdem der Magd eines Bäckers das Feuer im Ofen außer Kontrolle geraten war, brannten mehr als die meisten Bürgerhäuser im Ort ab, unter anderem auch das Rathaus, Tore und Wehranlagen, die Pfarrkirche und das Kloster. Im 19. Jahrhundert begann der Tourismus eine zunehmende Rolle im Wirtschaftsleben der Stadt zu spielen Im Jahr 1876 wurde ein Verschönerungsverein gegründet, der Wege zum Schwarzen Grat anlegte, einen Aussichtsturm errichtete und Wegweiser aufstellte. 1898 ging daraus der "Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs" hervor. Bis zum Ersten Weltkrieg konnte Isny immer mehr Touristen anlocken und 1924 wurde hier die erste Deutsche Nordische Skimeisterschaft ausgetragen. Seit 1965 tragen Isny und der Ortsteil Neutrauchburg das Prädikat "Heilklimatischer Kurort", Großholzleute ist Luftkurort. Beuren sowie Rohrdorf sind Erholungsorte.
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