Runzgenossenschaften Freiburg
Als Runzgenossenschaft bezeichnet man allgemein eine Genossenschaft, die künstlich angelegte Wasserläufe (Runzen) zur gemeinschaftlichen wirtschaftlichen Nutzung wie z. B. Bewässerung oder Energiegewinnung betreiben. In Freiburg waren unter anderem früher Fischerau und die parallel zu ihr verlaufende Gerberau noch ganz von Gewerbebetrieben geprägt, die auch die Wasserkraft des Gewerbekanals nutzten. Dieser wurde schon in den frühen Jahren der Stadt flussaufwärts beim Sandfang Freiburg aus dem Fluss Dreisam geleitet und entlang des südlichen Schlossberghangs zur Stadt geführt. Zahlreiche Mühlen trieben Sägen, Mahlwerke, Schmiedehämmer und Schleifsteine im Ort an. Aus dem Gewerbekanal Freiburg werden bis heute auch die berühmten Freiburger Bächle gespeist, deren Ausgangspunkt beim Schwabentor liegt. Aber Wasser war kostbar und auch es bedurfte einer Organisation zur Erhaltung und Wartung der Kanäle. Alle Nutzer der städtischen Fließgewässer waren daher in der so genannten Runzgenossenschaften zusammengeschlossen. Die Genossen wählten einen Runzmeister, der sich um den Betrieb des Gewässers kümmerte und dabei von einem oder mehreren Runzknechten unterstützt wurde. Auch heute gibt es noch einen Runzmeister samt Runzknecht als Ehrenamt, die in Absprache mit der Stadt Freiburg sich um die Kanäle kümmern. Auch der jährliche Bachabschlag Freiburg wurde und wird in Absprache mit den Runzgenossen organisiert.Anzeige