Gerberau Freiburg

Die Gerberau ist eine Straße in der Freiburger Altstadt, die das Schwabentor mit dem Martinstor verbindet. Die Gerberau lag einst vor der alten Freiburger Stadtmauer, wie man es heute noch auf dem Augustinerplatz sehen kann. Sie lag in der so genannten Schneckenvorstadt, dem historischen Handwerkerviertel Freiburgs. Der Name Gerberau verweist auf die einst am Freiburger Gewerbekanal niedergelassenen Gerber, die neben den Metzgern und Fischern als wichtige Zunft vor dem Stadttor angesiedelt wurden. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Gerberau daher überwiegend von Gewerbebetrieben geprägt, die auch die Wasserkraft des Gewerbekanals nutzten. Dieser wurde schon Mittelalter flussaufwärts der Dreisam beim Sandfang (Kartäuserstraße) aus dem Fluss geleitet und entlang des Schlossberghangs zur Stadt geführt. Zahlreiche Mühlen trieben Sägen, Mahlwerke, Schmiedehämmer und Schleifsteine an. Das Straßenbild ist von zahlreichen Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen geprägt, wobei die ältesten erhaltenen Gebäude im Bereich Augustinerplatz und der folgenden Freiburger Insel liegen. Die Gebäude des westlichen Abschnitts entlang der Stadtmauer stammen vielfach aus dem 19. Jahrhundert und zeigen teilweise reich gestaltete Fassaden. Zum Gewerbekanal hin reihen sich die ehemaligen Häuser der Gerber, die jedoch den einstigen Charakter durch Umgestaltung verloren haben.