Bertoldsbrunnen Freiburg
Der Bertoldsbrunnen steht an der Kreuzung von Kaiser-Joseph-, Bertold- und Salzstraße im Herzen der Freiburger Altstadt. Seit dem ausgehenden Mittelalter stand an dieser Stelle der Freiburger Fischbrunnen, der heute auf dem Münsterplatz Freiburg steht. Im Jahr 1807 ersetzte man den Fischbrunnen durch den Bertoldsbrunnen.Dies galt damals als ein versöhnliches Zeichen an das badische Herrscherhaus, denn Freiburg war über Jahrhunderte hinweg habsburgisch und hatte nach der Neuordnung Europas durch Napoleons Gnaden kein wirkliches Interesse, sich dem neu aufstrebenden badischen Herrscherhaus anzugliedern. Der alte Bertoldsbrunnen war ein attraktiver und sehenswerter Brunnen.
Doch bei Luftangriffen im Jahr 1944 wurde der Bertoldsbrunnen zerstört. In den 1950er wurde der Freiburger Bildhauer Nikolaus Röslmeir (1901-1977) mit dem Entwurf eines neuen Brunnens beauftragt. Entstanden ist ein 4,5 Meter hoher Kalksteinsockel, auf dem ein aus Bronze gegossener Reiter thront, der nach einem alten Siegel Bertold II. als Vorbild geschaffen wurde. Im Jahr 1965 wurde der neue Bertoldsbrunnen mit Haltestelle der Straßenbahn feierlich neu eingeweiht. Dazu gehörte auch ein Brunnenbecken, dass Kinder beim Warten auf die Bahn zum "Pfläddere" einlud.
Im Jahr 1973 wurde ein Großteil der Freiburger Altstadt für den motorisierten Individualverkehr gesperrt, was schließlich zur Versetzung des Brunnens von der Straßenbahninsel nördlich der Kreuzung zu seinem heutigen Platz in deren Mitte führte. Die Brunnenschale wurde entfernt und durch ein in den Boden eingelassenes Wasserbecken ersetzt, dass vom Dreisamwasser gespeist wird.
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