Burg Keppenbach
Die Burg Keppenbach liegt auf einem Bergsporn über dem Brettenbachtal. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, über 350 Jahre nach ihrer Zerstörung, fanden Waldarbeiter beim Bau des Schlossbergweges romanische Reliefsteinplatten, Reste der Burg Keppenbach. Dass diese Ruine so in Vergessenheit geraten konnte, ist etwas verwunderlich. Sie liegt zwar mitten im Wald, aber nicht weit von der Zivilisation entfernt. Allerdings bemerkte bereits 1636 ein Mönch des Klosters Tennenbach: "... dass heutigen Tags nichts mehr, denn alte zerfallene Mauerwerk zu sehen übrig ist".Erst vor wenigen Jahrzehnten brachen Freunde und Förderer von Burgen und Festungen der Region auf, die Ruine freizulegen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Sicherung und archäologische Untersuchung der Ruine durch Mitglieder der Deutschen Burgenvereinigung und unter Mithilfe örtlicher Vereine fand zwischen 1970 und 1982 statt. Ausgrabungsfunde sind im Heimatmuseum Freiamt ausgestellt.
Der interessierte Burgbesucher darf sich also auf einen kleinen Spaziergang gefasst machen, um jene versunkenen Burgreste zu besichtigen. Durch den Toreingang der Burganlage, die auf einem Felssockel aus Flasergneis errichtet wurde, gelangt man auf ein kleines Plateau. Von dort ist es möglich, sich den Palas und die Verteidigungsmauern der einstmals großen Burganlage gut vorzustellen. Die Schutzmauer ist teilweise zu begehen, birgt aber Gefahren eines Absturzes in die Tiefe.
Sehr schön sind die ehemaligen Schießkammern zu erkennen, die sich in regelmäßigen Abständen im Mauerwerk befinden. Im unteren Bereich des Ruine, direkt am Eingang, befindet sich der Rest einer Zisterne. Obwohl teilweise durch die Jahrhunderte verschüttet, kann man dennoch erahnen, wie tief der Brunnen in das Felsgestein hineingeschlagen werden musste, um an frisches Wasser zu gelangen.
Die früher auf der Burg wohnenden Ritter von Keppenbach unterstanden lange Zeit den Herzögen von Zähringen. Vor allem der Schutz der umliegenden Bergwerke und des Jagdreviers waren die Aufgaben der Keppenbacher Burgherren. Urkundlich erwähnt wird die Burg daher erstmals gegen Ende des 13. Jahrhunderts in einem Lehnsbrief zum Zwecke, den Silberbergbau im Brettental zu schützen. Die Burganlage wurde im 14. Jahrhundert durch Habsburger zerstört, die ihren Machtbereich mittlerweile auf den Breisgau und über Freiburg ausgedehnt hatten. Die Burganlage wurde allerdings alsbald durch die Herren von Keppenbach erneuet aufgebaut, fiel aber letztendlich dem Bauernkrieg im Jahr 1525 zum Opfer, verkam zum Steinbruch und geriet in Vergessenheit.
Anfahrt
Die Ruine befindet sich bei Freiamt oberhalb der Ortsteile Freiamt-Sägplatz und Freiamt-Reichenbach. Bei Sägplatz gibt es an der Kreuzung das Rathaus und ein Gasthof mit Parkplatz. Gegenüber geht ein breiter Waldweg links den Berg hinauf. Nach ca. 20 Minuten gemütlichem Fußmarsch erreicht man die Ruine.
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