gumpe
Als die kalifornische Hard-Rock-Band Van Halen am 21. Dezember 1983 ihr neues Lied "Jump" der Öffentlichkeit präsentierte, konnte noch keiner ahnen, das es sich zu einem der größten Rocksongs aller Zeiten entwickeln würde. Das Lied belegte nicht nur in den USA wochenlang Platz 1, sondern wurde auch in zahlreichen europäischen Ländern zum Top-Ten-Hit.Das englische Wort "jump" bedeutet springen und geht vermutlich auf eine gemeinsame germanische Sprachwurzel zurück, so dass sich das Grundwort nicht nur im Englischen, sondern auch im Niederländischen, in den Skandinavischen Sprachen und ebenso im Alemannischen wiederfindet. Im Alemannischen bedeutet "gumpe" springen, hüpfen oder hopsen. In vielen närrischen Hochburgen im Schwabenland beginnt am "Gumpige Dunschtig" - landläufig auch als "Schmutzige Dunschtig" bekannt - die hohe Zeit der Narretei. Einen Sprung nennt man "Gumper", mancherorts auch die Wasserpumpe. Rumspringen heißt "umenandergumpe" und der "Heugumper" ist der Grashüpfer.
Als Gumpen werden zudem beckenartige Vertiefungen an Wasserfällen bezeichnet, die von Sturzbächen in den felsigen Untergrund eines Bachbetts ausgewaschen werden. Bekannt sind im Schwarzwald die sieben Gumpen der Allerheiligen-Wasserfälle oder der Krai-Woog-Gumpen im Hotzenwald. Dieser besteht aus zwei kreisrunden zirka 2 Metertiefen Steinbecken, wurde 1955 entdeckt und freigelegt und gehört zu den besonderen Naturattraktionen der Region. Einige englische Wörter, die auf dieselbe Wortwurzel wie "jump" und "gumpe" zurückgehen, wechseln "g" zu "j" im Anlaut. Diese Sprachentwicklung kennt man auch aus dem Rheinländischen. Insbesondere die Kölner kennen das "G" als Wortanfang nicht und ersetzen es durch ein J: "Jeld" statt Geld, "jot" statt gut und der Geburtstag ist der "Jebootsdaach".
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