De Grätimaa in de Adventszitt
Der Grätimaa ist ein Gebildbrot und beliebte Speise zur gesamten Adventszeit. Neben dem Grättimaa sind noch die Bezeichnungen Grittibänz, Kloosema, Baselmaa, Dambedei, Weckmaa, Grittibänz in der Schweiz oder Mannala im Elsass geläufig.Die Herkunft und Geschichte des von Kindern - aber natürlich auch bei Erwachsenen - heißgeliebten Gebäcks liegt im Dunkeln. Die Teigform in Menschengestalt ist erst schriftlich seit dem 19. Jahrhundert im alemannischsprachigen Südbaden, der Schweiz und im Elsass nachweisbar. Ob das Gebildbrot symbolisch den heiligen Nikolaus darstellen soll oder vielleicht sogar ursprünglich eine heidnische Gestalt, ist heute nicht mehr zu fassen. Namentlich besteht der Grätimaa aus "Maa" für Mann und aus dem alemannischen Wort "grätte" oder "grattle" für "mit gespreizten Beinen gehen". Im Schriftdeutschen verbirgt sich der Wortstamm in "grätschen", die Fußballer kennen sich da aus.
Kloose ist landschaftlich eine andere Bezeichnung für Nikolaus. Auf der Baar am Ostrand des Schwarzwalds gibt es daher auch den Hüfinger Kloosemärt (Nikolausmarkt). Weckmaa dagegen ist der übliche Begriff für Brötchen und bezieht sich daher auf den Teig wie beim Weckle. Eine lokale Besonderheit ist die Bezeichnung Dambedei in der Gegend um Karlsruhe. Das Wort wird auch im Zusammenhang mit einer Puppe, einer törichten Person oder ungeschickten Menschen verwendet. Benz oder Bänz war häufig der Kurzname für Benedikt im Schweizer Raum. Das Mannala im Elsass heißt einfach nur kleiner Mann oder Knirps. Bei soviel leckeren "Männern" stellt sich nur noch die Frage, wo die Quotenfrau und das geschlechtergerechte Sprachpendent zum Grätimaa bleibt? Hier haben die Elsässer bereits vorgelegt, denn das Mannala wird schon immer von einem "Schnakala" begleitet.
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