Johann Peter Hebel: Erinnerung an Basel
Z`Basel an mim Rhi,jo dört möchti si!
Weiht nit d`Luft so mild und lau,
und der Himmel isch so blau
an mim liebe Rhi.
In der Münsterschuel,
uf mim herte Stuehl,
magi zwor jetz nüt meh ha,
d`Töpli stöhn mer nümmen a
in der Basler Schuel.
Aber uf der Pfalz
alle Lüte gfallt`s.
O, wie wechsle Berg und Tal,
Land und Wasser überal,
vor der Basler Pfalz!
Uf der breite Bruck,
fürsi hi und zruck,
nei, was sieht me Here stoh,
nei, was sieht me Jumpfere goh,
uf der Basler Bruck.
Eis isch nümme do;
wo isch`s ane cho?
`s Scholers Nase, weie weh,
git der Bruck kei Schatte meh.
Wo bisch ane cho?
Wie ne freie Spatz,
uffem Petersplatz,
fliegi um, und `s wird mer wohl,
wie im Buebekamisol
uffem Petersplatz.
Uf der grüene Schanz,
in der Sunne Glanz,
woni Sinn und Auge ha,
lacht`s mi nit so lieblig a,
bis go Sante Hans.
`s Seilers Rädli springt;
los, der Vogel singt.
Summervögeli iung und froh
ziehn de blaue Blueme no.
Alles singt und springt.
Und e bravi Frau
wohnt dört ussen au.
"Gunnich Gott e frohe Muet!
Nehmich Gott in treui Huet,
liebi Basler Frau!"
| Johann Peter Hebel (1760-1826) | Hochalemannisch | Wiesentäler Dialekt
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