Reinhold Schneider (1903-1958)
Reinhold Schneider wurde am 13. Mai 1903 als Sohn eines Hotelbesitzers in Baden-Baden geboren. Seine Erziehung war von Anfang an intensiv katholisch geprägt, dies spiegelt seine religiöse Grundhaltung in seinen zahlreichen Werken wieder. Nach dem Abitur absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in Dresden. Zeitweise arbeitet er als Übersetzer für portugiesische und spanische Literatur. Nach dem Freitod seines Vaters im Jahr 1922, als Grund gelten finanzielle Schwierigkeiten, durchlebte er eine große Lebenskrise. In dieser Zeit versuchte auch er sich das Leben zu nehmen. Doch er fand wieder den Weg zurück ins Leben. In den Jahren 1928 und 1929 reiste Reinhold Schneider durch Spanien und Portugal. Diese Zeit kommt auch in seinen Werken zum Ausdruck, denn "Das Leiden des Camoes" (1930) und "Philipp II". (1931) sind von dieser Zeit geprägt.Zwischen 1932 und 1937 lebte Schneider er als freier Schriftsteller in Potsdam nahe Berlin. Dort erlebte er den Beginn des Dritten Reiches und er setzte seine einzige Waffe dagegen, die er hatte. Reinhold Schneider setzte sich intensiv mit diesem totalitären Regime auseinander und schrieb dagegen an. Im Jahr 1938 siedelte er nach schließlich Freiburg im Breisgau um. Während des Zweiten Weltkrieges schrieb Reinhold Schneider religiöse Schriften und einige Essays, die zum Teil illegal publiziert werden mussten. Denn Schneider übte scharfe Kritik am nationalsozialistischen Regime. Im Jahr 1945 wurde der Autor wegen Hochverrats und Defätismus (Schwarzseherei) angeklagt. Durch das Kriegsende wurde er vor einer Verurteilung bewahrt.
Nach 1945 forderte Schneider einen geistigen Neuanfang Deutschlands und machte sich für pazifistische Positionen stark. Im Jahr 1956 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Am 6. April 1958 starb Reinhold Schneider an den Folgen eines schweren Unfalls in Freiburg im Breisgau. Er fand seine letzte Ruhestätte im Familiengrab in Baden-Baden. Unter anderem sind in Freiburg die Reinhold-Schneider-Schule in Littenweiler und die gleichnamige Straße nach ihm benannt. Seit 1987 wird jedes zweite Jahr von der Stadt Freiburg ein Kulturpreis für Bildende Kunst, Literatur und Musik verliehen. Er trägt den Namen "Reinhold-Schneider-Preis" der Stadt Freiburg.
Auswahl seiner Werke:
» Das Leiden des Camões (1930)
» Philipp II. (1931): In diesem Buch werden Unterdrückung, Rassenwahn und falsch verstandene Religiosität angeprangert. Seine Werke wurden später verboten.
» Fichte (1932)
» Die Hohenzollern (1933).
» Das Inselreich (1936)
» Sonette (1939)
» Taganrog (1946) Erzählungen
» Weltreich und Gottesreich (1946) Vortragsammlungen
» Der große Verzicht (1950)
» Innozenz und Franziskus (1952)
» Das getilgte Antlitz (1953),
» Sonette von Leben und Zeit (1954)
» Dem Glauben und der Geschichte (1954)
» Der Balkon (1957): autobiographischen Skizze
» Winter in Wien (1958)
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