Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden (1675-1733)
Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden ist bis heute eine der bedeutendsten Frauen der badischen Landesgeschichte. Sie galt als kluge Regentin mit Weitsicht, als Bauherrin auf höchstem europäischem Niveau und war bekannt als eine leidenschaftliche Kunstsammlerin. Als als zweite Tochter des Herzogs Julius Franz von Sachsen-Lauenburg und der Gräfin Maria Hedwig Augusta von Pfalz-Sulzbach wurde Sibylla Augusta 1675 in Ratzeburg geboren. Sie stammte aus der bedeutenden böhmischen Familie Sachsen-Lauenburg. Ihr Vater gehörte zu einer der wohlhabendsten Fürsten des Reiches. Am 27. März 1690 heiratete Sibylla Augusta auf Schloss Raudnitz den badischen Markgrafen Ludwig Wilhelm, auch bekannt als der Türkenlouis. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts zog das junge Ehepaar in die neue Residenz nach Rastatt, das heutige Schloss Rastatt. Noch ist das Schloss nicht ganz fertiggestellt, da starb am 4. Januar 1707 ihr Mann Markgraf Ludwig Wilhelm I. von Baden an den Folgen einer Kriegsverletzung. Da die Kinder als mögliche Nachfolger des Markgrafen zu jenem Zeitpunkt noch zu jung sind, übernimmt Franziska Sibylla Augusta selbst die Regentschaft. Sie führte alle beginnen Bauprojekte selbst zu Ende und fügte ihnen ihre eigene Vorstellungen hinzu. Im Jahr 1727 übergab Markgräfin Sibylla Augusta ihrem Sohn Markgraf Ludwig Georg Simpert die Regierungsgeschäfte und zog sich selbst auf ihren Witwensitz ins weiter nördlich gelegene Schloss Ettlingen zurück. Am 10. Juli 1733 starb Markgräfin Franziska Sibylla Augusta im Alter von 58 Jahren in Ettlingen und wurde in der Schlosskirche Rastatt beigesetzt. Der Nachwelt ist die aktive Bauherrin und Regentin bis heute als Inbegriff der barocken Fürstin im Gedächtnis geblieben.Anzeige