Herren von Lützelhardt
Die Herren von Lützelahardt waren ein einflussreiches Adelsgeschlecht zwischen Lahr im Schwarzwald und dem Kinzigtal während des 11. und 12. Jahrhunderts. Ihre Stammburg war die Burg Lützelhardt oberhalb von Seelbach. Anfangs standen die Lützelhardter in den Diensten der Zähringer Herzöge. In der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts handelte ein Konrad von Lützelhardt als Beamter für die Staufer in hohen Ämtern in Italien. Er wurde als Graf, Markgraf von Ancona (1168) und Herzog von Ravenna, dann als Markgraf der Toskana und Markgraf von Molise bezeichnet. Seine Karriere unter den Staufern könnte auch in engen Zusammenhang mit der Eroberung des Königreichs Sizilien durch Heinrich VI. stehen, wo Konrad von Lützelhardt ein bedeutender militärischer Führer war.Konrad II. de Lucinardo als Nachfahre hielt sich zwischen 1212 und 1220 in Deutschland auf. Er wurde um 1233 herum von Friedrich II. zum Umstürzler erklärt, da er in jener Zeit zum Papst übergewechselt war und somit gegen die Staufer stand. Auch im Laufe des 13. Jahrhundert scheinen die einstigen Bewohner der Lützelhardt bei Seelbach in Italien vertreten zu sein, wo sie noch um 1290 in den Abruzzen (Mittelitalien) nachweisbar sind. Nach der Zerstörung der Stammburg Lützelhardt bei Seelbach durch die Geroldsecker übernahmen dann die Herren von Geroldseck die Grundherrschaft, so dass die Herren von Lützelhardt als einflussreiches Adelsgeschlecht im deutschen Südwesten verschwanden. Auch die deren Spuren in Italien lassen sich nur bis ins 13. Jahrhundert verfolgen.
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