Franz Xaver Winterhalter (1805-1873)
Am 20. April 1805 erblickte der Schwarzwaldbub Franz Xaver Winterhalter in Menzenschwand im Hochschwarzwald nahe St. Blasien das Licht der Welt. Nach Aufenthalten in Freiburg, München, Karlsruhe und Italien avancierte er in Paris rasch zu einem der gefragtesten Genre- und Portraitmaler, er war der europäischen "Fürstenmaler" des 19. Jahrhunderts. Angefangen hatte sein Aufstieg zum "Malerfürsten" bereits im Jahr 1828, als er nach Karlsruhe an den badischen Hof kam und dort rasch bekannt wurde. Er malte unter anderem ein hochgeschätztes Porträt des badischen Großherzogs Leopold. Die seiner Karriere förderliche Ausführung weiterer Porträtaufträge der badischen großherzoglichen Familie brachte ihm alsbald den Titel Hofmaler ein. Nach seinem Aufenthalt in Karlsruhe zog es in zu Studien nach Paris, wohin er sich im Jahr 1834 begab. Der französische Bürgerkönig Louis Philippe und der ihm nachfolgende Kaiser Napoleon III. förderten den deutschen Maler, so dass er nach dem badischen Hof ebenso rasch zum bevorzugtesten Porträtmaler der Pariser Gesellschaft wurde. Seine Gemälde fanden ebenfalls großen Anklang bei den anderen europäischen Adelshäusern, die ihn mit weiteren Portraitaufträgen ausstatteten. Zu seinen Kunden zählten unter anderem die englische Queen Victoria und deren Gemahl Prinz Albert, die Mitglieder des preußischen, württembergischen, spanischen, russischen und österreichischen Hofes. Zum letzteren gehörte natürlich auch Kaiserin Elisabeth von Österreich, die als "Sissi" in die Weltgeschichte einging. Neben seinen Auftragsreisen durch Europa machte Franz Xaver Winterhalter immer wieder Rast in seiner badischen Heimat. Er erwarb in Baden-Baden 1858 ein Grundstück und ließ sich dort ein Haus bauen, das er allerdings nur wenige Jahre benutzte. Während eines Ausflugs nach Frankfurt am Main starb der berühmte Fürstenmaler am 8. Juli 1873. Einem Nachruf auf Franz Xaver Winterhalter begann Friedrich Pecht, der bedeutendste deutsche Kritiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts, mit den Worten: "Seit Holbein hat Deutschland wohl keinen berühmteren Bildnismaler mehr hervorgebracht".Anzeige