Franz Joseph Bob (1733-1802)
Franz Joseph Bob wurde am 31. Oktober 1733 in Dauchingen am Ostrand des mittleren Schwarzwalds geboren. Nach seiner Ausbildung arbeitete er als vorderösterreichischer Kameralist (Bemater) und Philologe. Auf seine ökonomische Tätigkeit geht auch der erste wirtschaftswissenschaftliche Lehrstuhl der Universität Freiburg zurück, der 1768 mit Franz Joseph Bob als Professor für Kameral- und Polizeiwissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität besetzt wurde. Bob galt als Anhänger der "Staatsvertragstheorie" und stellte sich im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit unter anderem die Frage nach dem gesellschaftlich legitimierten Rahmen, einen Staat erfolgreich zu regieren. Für die heutige Volkswirtschaft als Nachfolger der Kameralwirtschaft ist von Franz Joseph Bob das 1779 erschienene Werk "Von dem Systeme der Polizeywissenschaft und dem Erkenntnisgrundsatz der Staatsklugheit" von Bedeutung. Neben seinen wirtschaftlichen Studien und seiner Tätigkeit als Beamter Vorderösterreichs widmete er sich auch der oberdeutschen Sprache. Ziel war die Normierung der deutschen Sprache und er verfasste 1771 sein Werk "Grundsätze der deutschen Sprachkunst". Es war ihm dabei wichtig, wesentliche Teile der Oberdeutschen Schreibsprache in das aufkommende überregionales Standarddeutsch aufzunehmen. Im Jahr 1773 wurde auf seine Initiative hin die erste Normalschule (Volksschule) in Freiburg gegründet. In jene Zeit fällt vermutlich auch die Entstehung des Spitz- und Übernamen "Bobbele" für einen gebürtigen Freiburger. Da man seine Schüler in der Normalschule in einem zeitgenössischen Spottgedicht "Erstklässler Bobbili" nannte, entstand daraus im Laufe der Zeit die Bezeichnung Bobbele für die Freiburger allgemein. Franz Joseph Bob starb am 19. Februar 1802 in Freiburg im Breisgau.Anzeige