Niederungsburg
Die Niederungsburg ist in der Burgentypologie das Gegenstück der Höhenburg und im Flachland bzw. Tälern gelegen. Niederungsburgen waren meist regelmäßig angelegt und sie weißt wie die Höhenburg verschiedene Formen auf: Talburg, Uferburg, Hafenburg, Inselburg oder Wasserburg. Da Niederungsburgen nicht den Vorteil einer natürlichen Höhenlage haben, die eine Verteidigung erleichtert, wurden sie bevorzugt an gut zu verteidigende Orten gewählt, wie beispielsweise Flussufern, Seeinseln oder in sumpfiger Umgebung. Wenn solche natürlichen Gegebenheiten fehlten, errichtete man wassergefüllte Gräben oder extra große bzw. dicke Wälle, Palisaden oder Ringmauern. Für die Überhöhung gegenüber dem umliegenden Gelände konnten künstliche Erdaufschüttungen angelegt werden wie bei der Motte. Die Motte kam aber nur im frühen Mittelalter vor, da sie durch die Entwicklung der Waffentechnik die geringste Sicherheit bot. Niederungsburgen wurden in Süddeutschland im Hochmittelalter schon früh verlassen, sofern sie einen militärischen Zweck erfüllen sollten, da es die Menschen aus Sicherheitsgründen entweder in de Höhe zog oder ab dem 12. Jahrhundert in die wachsenden und befestigten Städte. Als Verwaltungssitze des niederen Adels bleien sie aber meistens weiter bestehen. Manche Niederungsburgen wurden später zu Schlössern ausgebaut und dienten als Wohnburg, ohne größere militärischer Bedeutung zu haben. Heute erinnern noch oft Flurnamen an die Standorte frühere Niederburgen.Anzeige