Spargel am Tuniberg
Der Spargel hat sich in den letzten Jahren vor allem in Südbaden zu einem kleinen Geheimtipp entwickelt. Längst ist es unter Feinschmeckern kein Geheimtipp mehr, dass gerade der Spargel am Tuniberg wie der Munzinger oder Opfinger Bleichspargel erntefrisch vor Ort am besten schmeckt. Die Austriebe der mehrjährigen, anspruchsvollen Pflanze werden gestochen, bevor sie den umgebenden Erdwall durchstoßen. Von Mitte Mai bis Ende Juni steht der östliche Tuniberg ganz im Zeichen des königlichen Gemüses. Wurde der Spargel bereits in Griechenland und Rom als Delikatesse und Heilpflanze geschätzt, verbreitete er sich im deutschen Südwesten erst im 16. Jahrhundert. Möglicherweise waren es auch die ausschweifenden Feste im Munzinger Schloss oder der Aufenthalt König Ludwigs XV. von Frankreich im Jahre 1744, die den Spargelanbau am Tuniberg förderten. Denn lange galt der Spargel als Essen für die Oberschicht. Der Spargel wird beispielsweise mit rohem und gekochtem Schinken sowie mit "Kratzete" zusammen mit einem leichten, spritzigen Müller-Thurgau oder Weißburgunder am Tuniberg genossen.Anzeige