Schloss Salem
Das weltweit bekannte Schloss Salem ist umgeben von kleinen Wäldern und schilfbewachsenen Weihern. Seinen berühmten Namen hat der Ort vom Kloster Salem. Saftige Wiesen mit kleinen Bächle und die bewaldeten Hügel laden zu ausgedehnten Spaziergängen im Hinterland des Bodensees ein. Das einst kleine Dorf Salmannsweiler, später in Salem umgetauft, wurde 1134 von den Zisterziensermönchen aus dem Elsass übernommen. Damals sollte das Ideal mönchischer Askese erneuert werden. In dem sumpfigen Aachtal erlangte die Niederlassung bald großen Reichtum und hohes wissenschaftliches Ansehen. Ausgangspunkt der heutigen Schlossanlage war die Verenakapelle, die 1170 geweiht wurde. Der kleine Klosterstaat am Bodensee mit zeitweise mehreren Hundert Mönchen und Laienbrüdern erreichte im Mittelalter eine bedeutende Stellung wie einst das Kloster Reichenau auf der Insel Reichenau und St. Gallen in der Schweiz. Das politisch unabhängige Reichsstift wurde fast vollständig durch den Dreißigjährigen Krieg und den Großbrand vom 10. März 1697 zerstört.Im 18. Jahrhundert erlebte Salem nochmals unter Abt Anselm II. eine Glanzzeit. Die Wallfahrtskirche Birnau bei Unteruhldingen und Schloss Kirchberg bei Immenstaad wurden in jener Zeit gebaut und das Salemer Münster beträchtlich erweitert. Eine künstlerische und organisatorische Meisterleistung ist vor allem das prachtvoll ausgestattete Konvents- und Abteigebäude Salems, das Ende des 17. Jahrhunderts in nur 10 Jahren errichtet wurde. Die Mönche des Kloster Salem bewiesen auch, dass sie unternehmerische Qualitäten besaßen. Im Jahr 1750 erfolgte die erste Sparkassengründung Deutschlands. Doch zu Beginn des 18. Jahrhunderts erfolgte - wie überall - die Säkularisation und der einst reiche Besitz des Kloster Salem wurde 1804 verweltlicht. Aus der Klosteranlage wurde ein markgräflicher Sitz, der zur prunkvollen Sommerresidenz umgebaut wurde. Im Jahr 1918 ließ sich Prinz Max von Baden, letzter Reichskanzler vor der Gründung der Weimarer Republik, in Salem nieder. Heute gehört der ganze Besitz mit seinen unschätzbaren Werten dem Markgrafen Maximilian von Baden. Die Anstrengungen des Hauses Baden richten sich seit Jahrzehnten darauf, die prachtvolle Anlage mit seinen Kunstschätzen einem interessierten Publikum zugänglich zu machen und das kulturelle Erbe zu erhalten.
Heute ist die ehemalige Klosteranlage zudem mit einem umfassenden Kultur- und Besucherprogramm der Öffentlichkeit zugänglich. Unter anderem können Besucher Thementage, Konzerte, Ausstellungen und vieles mehr im prachtvollen historischen Ambiente genießen. Auch die renommierte Schule Schloss Salem ist im Schlossgelände untergebracht, die 1920 von Prinz Max von Baden und Kurt Hahn gegründet wurde.
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