Eichsler Umgang
Als Eichsler Umgang bezeichnet man eine traditionelle Prozession in Eichsel auf dem Dinkelberg. Die ersten Nachrichten über die gotische Kirche in Eichsel stehen im Zusammenhang mit der dortigen Verehrung der heiligen drei Jungfrauen, Kunigunde, Mechtunde und Wibranda. Nach der lokalen Legende gehörten die drei Frauen zum Gefolge der heiligen Ursula, auch heilige Ursula von Köln genannt. Auf der Reise nach Basel erkrankten sie und verstarben in Rappersweier. Sie wurden in Eichsel begraben und bald danach sollen sich an ihren Gräbern "Wunder" ereignet haben. Nach einer Überprüfung des Heiligenkults zu Beginn des 16. Jahrhunderts durch den päpstlichen Legaten Raimund Peraudi (1435-1505) wurden die Gebeine der drei Jungfrauen neu in Reliquiaren in der St. Gallus-Kirche Eichsel bestattet. Dadurch erhielt die bisherige volkstümliche Verehrung dieser drei heiligen Frauen einen offiziellen Charakter. Die drei heiligen Jungfrauen wurden in der Folgezeit zum Kern einer Wallfahrt. Jeweils am 3. Sonntag im Juli findet ihnen zu Ehren der so genannte "Eichsler Umgang" statt.Anzeige