Eisprozession Seegfrörni Hagnau
Seit 1573 wird bei jeder Seegfrörni eine Büste des Heiligen Johannes in einer feierlichen Eisprozession wechselseitig deutschen Hagnau am Bodensee über das Eis ins schweizerische Kloster Münsterlingen getragen und bei der nächsten Seegfrörni wieder zurück. Das Gefrieren des ganzen Bodensees ist grundsätzlich ein Jahrhundertereignis. Es braucht eine lang anhaltende und starke Kälte und möglichst Windstille, damit auch der Obersee zufrieren kann. Alte Aufzeichnungen berichten, dass die erste Eisprozession anlässlich der Seegfrörnen von 1573 stattgefunden hat. Die Hagnauer beschlossen in jener Zeit mit dem Münsterlinger Kloster, dass man künftig eine Eisprozession über den See machen wolle. Die Münsterlinger stifteten dazu eine geschnitzte Büste des Evangelisten Johannes. Man legte fest, dass diese Büste bei jeder Seegfrörne ihren Standort zwischen Münsterlingen und Hagnau wechseln sollte. Und so geschah es 1573, 1684, 1830, 1880 und 1963. Seit 1963 steht die Büste des Evangelisten Johannes in der Pfarrkirche des ehemaligen Benediktinerklosters in Münsterlingen.Anzeige