Burghaldenschloss Freiburg
Als Burghaldenschloss oder Burg Freiburg bezeichnet man eine abgegangene Burg auf dem Freiburger Schlossberg oberhalb der Freiburger Altstadt. Die Burg stand dort, wo sich heute die Ludwigshöhe Freiburg als Aussichtspunkt auf der südlichen Schlossbergnase befindet. Errichtet wurde die Festung als Spornburg, getrennt vom oberen Schlossberg durch einen Halsgraben, der heute noch erhalten ist. Da die Burg schon im Mittelalter nach der Stadtgründung keine geostrategische Bedeutung mehr hatte, wurde sie nicht weiter ausgebaut und diente einem Verwalter als Sitz. Später sprach man dann nur noch vom Burghaldenschloss, einer Bezeichnung, die unter anderem Matthäus Merian in seiner Topographia Germaniae über Freiburg festhält und auch der Historiker Heinrich Schreiber (1793-1872) benutzte.Eine erste urkundliche Nennung der Burg Freiburg als "Castrum de Friburch" geht auf das Jahr 1091 zurück. Damals wurde die Burg wohl anstelle eines kleinen Jagdschlosses errichtet. Zu Füßen der Burg entstand dann kurze Zeit später der Markt Freiburg, ab 1120 mit Stadtrechten ausgestattet. Zu Beginn residierten erste die Zähringer, dann als Erben die Grafen von Freiburg auf der Burg. Doch das Verhältnis zwischen den ständig an Geldsorgen leidenden Grafen von Freiburg und den Bürger der Stadt war schnell zerrüttet. Die Freiburger stellten sich letztendlich 1368 freiwillig unter die Herrschaft der Habsburger, die Burg Freiburg verlor als Verwaltungssitz und Wehranlage ihre Bedeutung. Im Volksmund wurde es nur noch "Burghaldeschlössle" genannt. Zudem wurde die Burg während des Bauernkriegs 1525 und im Dreißigjährigen Krieg immer wieder zerstört, so dass sie im ausgehenden Mittelalter ein eher heruntergekommenes Dasein führte.
Im Jahr 1651 wurde Freiburg anstelle von Ensisheim Hauptstadt von Vorderösterreich. Kaiser Leopold I. ließ daher als Herrscher der Vorderösterreichs ab 1668 die Burg Freiburg zum Schutz gegen Frankreich nach damals als modern angesehenen Plänen ausbauen, weshalb die neue Anlage den Namen Leopoldsburg erhielt, mit der Burg aus dem Mittelalter aber wohl nichts mehr gemein hatte. Nach der Einnahme Freiburgs durch die Franzosen 1677 ließ Ludwig XIV. seinen Architekten Vauban den Schlossberg befestigen, unter Integration der Leopoldsburg, bei den Franzosen Vieux Châteaux (altes Schloss) genannt. Als die Franzosen Freiburg 1744/45 wieder verließen, sprengten sie die gigantische Festungsanlagen auf dem Schlossberg, so dass auch von der in die Festung integrierten Leopoldsburg als Rest der Burg Freiburg nichts mehr erhalten blieb.
Obwohl von der Burganlage, abgesehen von der Ludwigshöhe und dem Halsgraben auf dem Schlossberg, nichts mehr erhalten ist, lohnt ein Spaziergang über den Standort der einstigen Burg Freiburg und dem restlichen Schlossberg. Denn der Schlossberg ist heute mit vielen Informationstafeln, einem Aussichtsturm, verstreuten Aussichtspunkten und immer wieder frei gelegten Zeugen aus Stein ein toll erschlossenes Kulturdenkmal und Kleinod nahe der Freiburger Altstadt.
Burghaldenschloss Freiburg
Ehemalige Burganlage in Freiburg
Freiburg im Breisgau
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