Martinstor Freiburg

Das Martinstor ist ein historisches Bauwerk in der Südlichen Freiburger Altstadt und das ältere der beiden noch vorhandenen Wehrtürme der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Der Bau des Stadttors erfolgte vermutlich zwischen 1200 und 1240. Das Martinstor war eines von den vier früheren Toren, die Einlass in die Stadt gewährten. Fast hätte man das Martinstor und auch das Schwabentor im ausgehenden 19. Jahrhundert zerstört, denn Teile der Bürgerschaft fanden sie nicht mehr zeitgemäß. Doch der damalige Bürgermeister Otto Winterer (1846-1915) setzte sich dem Willen der Bürgerschaft entgegen und machte sich für einen Um- bzw. Ausbau der noch existierenden Stadttore stark. Im Sommer 1901 wurde das Martinstor durch den Freiburger Baumeister Eugen Schmidt durchgeführt. Die Mauern wurden im Rahmen des Umbaus erhöht, kleine Ecktürmchen integriert und das alte Stadttor mit einem neuen Dach abgeschlossen. Durch die Erhöhung von ursprünglich 22 Meter auf rund 60 Meter Höhe versuchte man an die gotischen Traditionen der Stadt anzuknüpfen. Die angrenzenden Gebäude rechts und links des Martinstores, in dem heute unter anderem eine internationale Restaurantkette ihr Zuhause hat, kam erst um die Jahrhundertwende hinzu und sind im Stil der Spätgotik und der Renaissance gehalten. Sie wurden wie das erneuerte Martinstor nach den Plänen des Architekten Carl Wilhelm Ernst Schäfer (1844-1908) errichtet. Das Martinstor ist heute ca. 62 Meter hoch. Es besteht im unteren Bereich aus dicken, alten Buckelquadern. Weiter oben wird es durch Ecktürme abgeschlossen. Danach folgt ein steiles Kupferdach von dem ehemals reichen Fassadenschmuck ist nichts mehr erhalten geblieben. Das Martinstor war auch früher bündig in die Freiburger Stadtmauer eingefügt und mit dem Wehrgang hinter den Zinnen der Mauerkrone verbunden. An der Ostseite des Martinstors ist diese ehemalige Öffnung in einigen Metern Höhe noch bestens zu erkennen. Das Martinstor das im Mittelalter auch Norsinger Tor genannt wurde - ist heute ein besonderer Blickfang in der Kaiser-Joseph-Straße und ist im Vergleich zum Freiburger Schwabentor der ältere der beiden noch erhaltenen Tortürme der ehemaligen Stadtbefestigung.