Vituskapelle Istein
Zwischen Efringen-Kirchen und Kleinkems ragt auf der rechten Straßenseite eine bis zu 80 Meter hohe Kalksteinscholle aus der Ebene auf, der Isteiner Klotz. Bereits in der Jungsteins war die Gegend um den Felsen besiedelt, oder zumindest wirtschaftlich genutzt. Unmittelbar in eine Felsnische gebaut ist an der steil aufsteigenden Felswand die schon von weitem erkennbare Vituskapelle bzw. St. Veitskapelle zu sehen. Unterhalb liegt der Friedhof des einstigen Fischerdorfes Istein. Zu sehen sind aber nur noch die Überreste des kleinen Kirchleins, das bereits im Mittelalter bestand. Sie soll ursprünglich eine von zwei Kapellen der mittelalerlichen Klotzveste gewesen sein. Nach der Zerstörung der Burg auf dem Isteiner Klotz wurde die Kapelle ab 1650 wieder aufgebaut. Doch seit der Sprengung der Befestigungsanlagen nach dem Zweiten Weltkrieg lag sie abermals in Trümmern.Aufgrund einer Bürgerinitiative in den 1980-er Jahren wurde sie in großen Teilen wieder aufgebaut. Patron dieser Kapelle ist der heilige Vitus (Veit), der nach der Legende zur Zeit des römischen Kaisers Diokletian lebte und dessen Sohn von der Epilepsie heilte. Da er sich weigerte, den heidnischen Göttern zu opfern und seinen christlichen Glauben zu verleugnen, wurde er in einen Topf mit siedendem Öl geworfen. Viele mittelalterliche Darstellungen zeigen den Märtyrer, der als Nothelfer gegen die nach ihm "Veitstanz" genannte Epilepsie angerufen wurde, daher betend in einem Kessel sitzen. Dadurch entstand im Laufe der Zeit folgendes Sprüchlein in Alemannischer Sprache: "Heiliger St. Vit, weck mi in dr Zit, weck mi nit z`frieh und nit z`schbot, als alles grad ins Häfeli goht!"
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