Marie Antoinette im Höllental

Das Höllental im Südschwarzwald gehört zu den besonderen Tälern Südbadens. Auf rund 10 Kilometer Länge verläuft es vom Dreisamtal in östliche Richtung. Teilweise steigen rechts und links des Tales die Felshänge einige 100 Meter empor. Bis ins 18. Jahrhundert führte nur einen schmaler Saumpfad in die Schlucht. Dieser wurde dann zu einem Fahrweg ausgebaut, nachdem die Strecke durch das Tal für den Waren- und Postverkehr an Bedeutung gewann. Aber vor allem die Durchreise von Marie Antoinette, die Tochter des Kaiserpaares Maria Theresia und Franz Stephan, veranlasste die Vorderösterreichische Regierung, die Straße durch das Höllental auszubauen. Auf dem erweiterten und verbesserten Fahrweg reiste schließlich im Jahr 1770 die österreichische Kaisertochter Marie Antoinette (1755-1793) zu ihrem Bräutigam, dem späteren König Ludwig XVI., nach Frankreich. Diese Gegend des Schwarzwalds gehörte in jener Zeit noch zu Österreich. Marie-Antoinette war auf ihrer Durchreise Gast im Hofgut Sternen Höllsteig. In der damals vorderösterreichischen Hauptstadt Freiburg wurde Marie Antoinette dann ein freudiger Empfang bereitet. Es war gleichzeitig ihr letzter Aufenthalt auf österreichischem Boden, da sie 1793 während der Französischen Revolution starb.