Herrscherhäuser in Bräunlingen
Bräunlingen befand sich im Hochmittelalter in der Hand der Zähringer Herzöge und lag an einer wichtigen Handelsstraße von Freiburg über den Schwarzwald auf die Baar. Bräunlingen wurde daher seit 1203 auf Initiative der Zähringer mit einer Ummauerung, Gräben, Wällen sowie vier Stadttoren versehen und 1305 erstmals urkundlich als Stadt bezeichnet. Stützpunkt der Zähringer war die Kürnburg. Die wirtschaftliche Bedeutung von Bräunlingen spiegelte sich in der Verleihung des Marktrechts im Jahr 1358 wider. Dies führte allerdings in den folgenden 2 Jahrhunderten dazu, dass die in der Region aktiven Herrscherhäuser um den Besitz der Stadt konkurrierten. Eine zweite Stadtordnung regelte 1393 das Leben der Bräunlinger, die seit 1305 zum habsburgischen Herrschaftsbereich zählten. Im Jahr 1415 schied die Stadt für 10 Jahre aus dem vorderösterreichischen Verband aus und erhielt Privilegien und Freiheiten einer Reichsstadt, die 1430 durch Herzog Friedrich IV. von Österreich bestätigt wurden.Nachdem Bräunlingen 1444 in die Hand der Fürstenberger geriet, setzte ein Streit der Bürger mit dem Herrschaftshaus ein. Der gipfelte im Jahr 1489 im Auszug der Bräunlinger nach der nordöstlich liegenden Stadt Villingen und zog sich bis ins 17. Jahrhundert hin. 1492 war die Stadt schließlich wieder an Vorderösterreich gegangen. Wie andere Orte der Region war auch Bräunlingen von den Wirren des Bauernkrieges betroffen. Die Bürger stellten sich an die Seite der aufständischen Bauern und mussten nach der Niederlage die Waffen abliefern und den Treueeid schwören. Kriege, Belagerungen und verheerende Brände suchten die Stadt immer wieder heim. Der Stadtteil Ober- und Unterbränd wurde seit 1565 von Bräunlinger Bürgern ebenso besiedelt wie das seit 1446 entvölkerte Waldhausen. Eine dritte Stadtordnung erging 1576. Nachdem Bräunlingen kurze Zeit in württembergischen Besitz gewesen war, kam es 1806 an das Herzogtum Baden.
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