Kloster Säckingen
Das Kloster bzw. Stift Säckingen entwickelte sich aus einer Gründung des irischen Mönches Fridolin, die dieser im 6. Jahrhundert im Zusammenwirken mit dem fränkischen Königshaus errichtete. Die Grundlage für das Stift Säckingen bildete die zu Ehren des heiligen Hilarius gewidmete Kirche als Ausgangspunkt der Christianisierung des Hochrheins. Die aus dieser Gründung eines Doppelklosters hervorgehende Frauenabtei, eines der ältesten Kloster des alemannischen Kulturraums, wurde Hüterin des Grabes des Heiligen und seines Vermächtnisses. Als königseigenes Kloster unter den herrschenden Karolingern zählte die Abtei in Säckingen im 9. Jahrhundert Angehörige des königlichen Hauses zu ihren Äbtissinnen, unter anderem die heilige Richardis, der 878 ihr Gemahl, Kaiser Karl III., das Kloster übergab. Als Reichskloster erfüllte die Abtei auch eine politische Funktion in der südwestdeutschen Reichspolitik des Hochmittelalters.Die Besitzungen des Säckinger Stiftes reichte über die Region Südschwarzwald und Hochrhein weit in die Nordostschweiz hinein. In jenen Jahrhunderten erlebte das Stift seine Hochblüte. Töchter aus den Familien des südwestdeutschen und burgundischen Hochadels bildeten den Konvent, dessen Äbtissin 1307 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde. Rund um das Kloster auf der Rheininsel Säckingen entstand aus der klösterlichen Marktgründung des 11. oder 12. Jahrhunderts schließlich auch die Stadt Säckingen. Im Spätmittelalter verlor das Stift Säckingen den Einfluss auf abgelegenen Besitzungen, doch im Rheintal, auf dem westlichen Hotzenwald und vor allem im linksrheinischen Fricktal konnte das Stift seinen Besitzstand bis zu seiner Aufhebung halten. Im Rahmen der Säkularisation wurde das Stift 1806 aufgehoben, die rechtsrheinischen Besitzungen gingen an den badischen Staat über.
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