De Götti - ein Mafiafilm eroberte die Kinos
Im Jahr 1972 eroberte der US-amerikanischer Mafiafilm "The Godfather" von Francis Ford Coppola die Kinocharts, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Mario Puzo (1920-1999). Der Film mit Al Pacino und Marlon Brando in den Hauptrollen war für elf Oscars nominiert, von denen er letztendlich drei gewann. Der Kinofilm war an den Kinokassen ein Erfolg und er zählt bis heute zu den künstlerisch bedeutendsten Werken der Filmgeschichte. Der einzige Wermutstropfen, es war kein Schwarzwälder für die deutsche Übersetzung verantwortlich. Dann würde der deutsche Titel des Films "De Götti" heißen und nicht "Der Pate".Im alemannischen Sprachraum stehen "Götti" für Patenonkel und "Gotti" für Patentante. Einst hatten die Taufpaten eine besondere Funktion. Sie mussten dazu bereit sein einzuspringen, wenn den Eltern etwas zustoßen sollte. Auch die christliche Erziehung hatte Bedeutung. "Gotti und Götti" hatten den Kindern die richtigen Werte mit auf den Lebensweg zu geben. Die Funktion des geistigen Begleitens geht auf das lateinische "pater spiritualis" für "Geistlicher Vater" zurück. Daraus entstanden die schriftdeutschen Versionen Patentante und Patenonkel.
"Götti und Gotti" im Alemannischen gehen auf das germanische Wort "guda" zurück, das auch in Gott oder göttlich steckt. Es hat in seinem Ursprung die Bedeutung von "Herbeigerufener" oder "Angerufener". Der göttliche bzw. spirituelle Sinn dahinter ist weitgehend in den Hintergrund getreten, herbei- oder angerufen werden "Götti und Gotti" heute wohl eher wegen den Geschenken. Nicht umsonst sagt der Volksmund: "Getti si isch Ehr, aber s macht dr Biidel läär". In der englischen Sprachgeschichte ging man auf Nummer sicher und kombinierte germanische und lateinische Bedeutung zum heutigen "godfather" für "Götti" und "godmother" für "Gotti".
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